Marktüberblick Wohnen in Tirol und Innsbruck (Stadt)
Ballungszentren in Österreich (1H 2015)
Das Kaufpreisbarometer von immowelt.at zum 1. Halbjahr 2015 zeigt erneut, dass westliche Ballungszentren (wie bspw. Salzburg und Innsbruck) zu den teuersten Wohnregionen in Österreich zählen. Der durschnittliche Angebotspreis für eine Wohnung oder Einfamilienhaus betrug ca. EUR 4.800,– je m2 in Salzburg und ca. EUR 4.400,– je m2 in Innsbruck. Die jährliche, prozentuale Veränderung der Angebotspreise (1. Halbjahr 2015 verglichen mit 1. Halbjahr 2014) betrug ca. 7% in Salzburg und ca. 14% in Innsbruck. Die durschnittliche, jährliche Wachstumsrate in den 10 größten Städten Österreichs betrug ca. 6%, jedoch mit teils deutlichen Unterschieden in den jeweiligen Städten.
Fertigstellungen und Bevölkerungsprognose (Tirol)
In Tirol konnten in den Jahren 2012 und 2013 jeweils nur ca. 6.000 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt werden. Diese Zahl berücksichtigt jedoch nicht, wie viele Wohnung oder wie viel Wohnraum für die Errichtung dieser Wohnungen vorher abgerissen wurde. In der Stadt Innsbruck wurden in den Jahren 2013 und 2014 bspw. ca. 30% der fertiggestellten Wohnungen vorher abgerissen. In ländlichen Regionen ist davon auszugehen, dass diese Zahl geringer ausfällt, jedoch liegt die Zahl der tatsächlich neu hergestellten Wohnungen in Tirol in den letzten Jahren somit vermutlich unter der Marke von 6.000 Wohnungen.
Seit 2010 gibt es zwar einen grundsätzlich positiven Trend hinsichtlich der Anzahl der fertiggestellten Wohnungen, jedoch reicht die Bautätigkeit in Anbetracht der Bevölkerungsentwicklung nicht aus, um genügend Wohnraum zu schaffen. Bis zum Jahr 2020e wird ein Anstieg der Tiroler Bevölkerung auf ca. 755.222 Einwohner prognostiziert. Die hohen Wachstumsraten in den Jahren 2015e bis 2020e werden zusätzliche Nachfrage nach Wohnraum mit sich bringen.
Kaufpreisentwicklung in Innsbruck (Stadt)
In Innsbruck konnten in den Jahren 2013 und 2014 lt. Statistik der Stadt Innsbruck zwar ca. 780 bzw. 760 Wohnungen errichtet werden, jedoch sind zum Bestand neu hinzugekommen lediglich ca. 540 bzw. 590 Wohnungen. Berücksichtigt man also jene Wohnungen, die bei Baumaßnahmen abgebrochen wurden, ist der bereinigte Zugang als gering zu erachten. Verglichen mit 2013 stieg die Anzahl der Wohnsitze in Innsbruck (Haupt- und Nebenwohnsitze) im Jahr 2014 um ca. 2.600 auf ca. 151.480 an.
Die demographische Entwicklung in Innsbruck könnte in Anbetracht der jüngsten politischen Entwicklungen zukünftig auch von einem erhöhten Wanderungssaldo aus dem Ausland betroffen sein. In Anbetracht der geringen Fertigstellungen von Wohnungen wird auch in Zukunft der Wohnimmobilienmarkt in Innsbruck vermutlich über ein sehr limitiertes Angebot an Wohnraum verfügen. Die durschnittliche Preisentwicklung der Wohnungen in Innsbruck in den Jahren 2006 – 2014 (Erst- und Wiederverkauf) reflektiert diesen Umstand deutlich. Die nachfolgend abgebildete Graphik rechts berücksichtigt die lokale Inflation in Innsbruck und ermittelt die realen Wachstumsraten der Kaufpreise für Wohnimmobilien im Erst- und Wiederverkauf):