Entwicklung der Einkommen und Immobilienpreise in Europa
Seit 2010 sind die Immobilienpreise für neue Wohnimmobilien in vielen europäischen Ländern stark gestiegen. Die höchsten Preissteigerungen wurden für nord- und zentraleuropäische Länder verzeichnet, während die Regionen im Süden und Osten Europas teilweise sogar negative Wachstumsraten verzeichnet haben.
In Österreich stiegen die Preise (nominal) für neue Wohnimmobilien seit 2010 bis zum 3. Quartal 2015 um ca. 34% oder durchschnittlich um ca. 6,8% p.a. Gemäß Daten der Institution Eurostat – dem statistischen Amt der Europäischen Union – stiegen die real verfügbaren Einkommen der Haushalte in Österreich pro Kopf im Zeitraum 2010 bis 2014 (zuletzt verfügbare Daten) um ca. 27% oder ca. 6,75% p.a.
Vergleicht man die Entwicklung der Preissteigerungen der Wohnimmobilien (nominal) mit der Entwicklung der verfügbaren Einkommen (real), so gibt es nur in zwei Ländern Preisanstiege, die sich von der Entwicklung der Einkommen deutlich unterscheiden (Dänemark und Großbritannien).
In vielen europäischen Ländern sind die nominalen Preise für neue Wohnimmobilien weniger stark gestiegen als die real verfügbaren Einkommen. Die Daten zu den Preisen wurden ebenfalls von Eurostat zur Verfügung gestellt.
In Österreich haben sich – auf nationaler Ebene – in den Jahren 2010-2014 die Entwicklung der Preissteigerungen und Einkommenssteigerungen kaum voneinander unterschieden, das Verhältnis zwischen der Preissteigerung / Einkommenssteigerung beträgt annähernd 1 – die Preise sind also im Einklang mit den Einkommen gewachsen.
Diese Beobachtung deckt sich aber nicht mit Erhebungen auf regionaler oder lokaler Ebene (siehe https://gallop.at/bewertung/2016/01/03/leistbarkeit-von-wohnraum-in-tirol/), bei denen eine deutlich Divergenz zwischen der Entwicklung der Preis- und Einkommenssteigerungen erkennbar ist.